Im März 1996 sind die Kultusminister und die Ministerpräsidenten der Bundesländer übereingekommen: Die deutsche Rechtschreibung wird reformiert. Das Reformwerk wurde am 1.7.1996 unterzeichnet; in den deutschen Schulen wird die neue Orthographie seit August 1998 gelehrt. Die alte Schreibung soll bis zum Jahre 2005 als überholt, aber nicht als falsch gelten.
Die Rechtschreibreform betrifft 6 Bereiche, für viele Leute ist sie sehr kompliziert, meiner Meinung nach, die Reform der deutschen Rechtschreibung ist weder zu einfach, noch zu komliziert. Ich finde sie gut, aber nicht ganz notwendig, und glaube, dass man nur viel üben soll, um die Rechtschreibreform zu meistern.
I. Laut-Buchstaben-Zuordnungen (einschließlich Fremdwortschreibung)
Unregelmäßigkeiten in der Laut-Buchstaben-Zuordnung (keine Entsprechung von Laut und Buchstabe) sollen möglichst beseitigt werden (rau, wie grau, schlau usw., bisher: rauh; Känguru, wie Gnu, Kakadu, bisher: Känguruh). Dabei soll die Schreibung des Wortes am Stammprinzip ausgerichtet sein (überschwänglich, zu Überschwang, bisher: überschwenglich; nummerieren, zu Nummer, bisher: numerieren; platzieren, zu Platz, bisher: plazieren; schnäuzen, zu Schnauze, großschnäuzig, bisher: schneuzen). Diese Orientierung an der Stammschreibung des Wortes gilt auch für Zusammensetzungen, bei denen drei gleiche Buchstaben aufeinander treffen. Künftig bleiben alle drei erhalten (Stofffetzen, bisher: Stoffetzen, da auf die drei gleichen Konsonanten ein Vokal folgt); genusssüchtig, bisher: genußsüchtig; Seeelefant/See-Elefant, bisher: See-Elefant). Das ß wird nach kurzem Vokal durch ss ersetzt (er muss, zu müssen, bisher: er muß; dass, bisher: daß). Endet das Stammwort einer Ableitung auf -z, so kann neben der Endung -tial, -tiell künftig auch -zial, -ziell geschrieben werden (essenziell, zu Essenz, bisher nur: essentiell). Die Angleichung der Schreibung an die Aussprache betrifft in besonderem Maße die Fremdwörter. Dabei sollen auch nach Inkrafttreten der Reform die alten Formen neben den neuen Gültigkeit haben.
(1) So kann ai durch ä ersetzt werden (Necessaire/Nessessär, bisher nur: Necessaire, wie schon jetzt: Sekretär).
(2) f, t, r, g kann in einigen Fällen ph, th, rh, gh ersetzen (Delfin/Delphin, bisher nur: Delphin; Panter/Panther, bisher nur: Panther; Hämorriden/Hämorrhoiden, bisher nur: Hämorrhoiden; Jogurt/Joghurt, bisher nur: Joghurt). Dies gilt vor allem für Wörter mit den Stämmen phon, phot und graph (Megafon/Megaphon, bisher nur: Megaphon, wie schon jetzt: Telefon; Fotometrie/Photometrie, bisher nur: Photometrie;wie schon jetzt: Fotographie; Geografie/Geographie, bisher nur: Geographie, wie schon jetzt: Grafik).
(3) ee kann é, ée ersetzen (Exposee/Exposé, bisher nur: Exposé, wie schon jetzt: Armee) ·
(4) u kann ou ersetzen (Buklee/Bouclé, bisher nur: Bouclé, wie schon jetzt: Nugat) ·
(5) ss kann c ersetzen (Fassette/Facette, bisher nur: Facette, wie schon jetzt: Fassade) ·
(6) sch kann ch ersetzen (Ketschup/Ketchup, bisher nur: Ketchup, wie schon jetzt: Broschüre) ·
(7) k kann qu ersetzen (Kommunikee/Kommuniqué, bisher nur: Kommuniqué, wie schon jetzt: Likör) ·
(8) Pluralendung -ys ersetzt -ies (Babys, bisher: Babies).
(9) Begriffe aus Fachsprachen werden allerdings weiterhin wie bisher geschrieben (Philosophie, Theologie, Phänomen, Sphäre).
II. Getrennt- und Zusammenschreibung
Im Gegensatz zu der bisherigen, sehr uneinheitlichen Handhabung werden Wortverbindungen künftig in der Regel getrennt geschrieben (z.B. Eis laufen, bisher: eislaufen; Auto fahren; Rad fahren, bisher: radfahren; kennen lernen, bisher: kennenlernen).
III. Schreibung mit Bindestrich
Die Verwendung des Bindestrichs soll grundsätzlich freier als bisher gehandhabt werden (Ichsucht oder Ich-Sucht; Seeelefant oder See-Elefant; Shoppingcenter oder Shopping-Center). In Zusammensetzungen mit Ziffern wird künftig i.d.R. ein Bindestrich gesetzt (30-jährig, 100-prozentig).
IV. Groß- und Kleinschreibung
Substantive und Substantivierungen in Verbindung mit einem Artikel, einer Präposition oder einem Verb sollen in der Regel großgeschrieben werden (mit Bezug auf, wie schon bisher; in Bezug auf, bisher: in bezug auf; Rad fahren, bisher: radfahren; im Allgemeinen, bisher: im allgemeinen; der Einzelne, bisher: der einzelne). Bezeichnungen für Tageszeiten in Verbindung mit gestern, heute, morgen werden künftig ebenfalls großgeschrieben (heute Abend).
V. Zeichensetzung
Hier soll dem Schreibenden ein größerer Entscheidungsspielraum zugebilligt werden. So brauchen mit und oder oder verbundene Hauptsätze nicht mehr durch ein Komma getrennt zu werden. Auch bei erweiterten Infinitiv- und Partizipialgruppen ist kein Komma mehr erforderlich, doch kann es gesetzt werden, um die Absicht des Schreibenden zu verdeutlichen (“Er riet ihm (,) die Einladung anzunehmen.”)
VI. Worttrennung am Zeilenende
(1) st darf künftig getrennt werden (Fens-ter, Kas-ten, Kos-ten).
(2) ck soll nicht mehr in k-k aufgelöst werden (Zu-cker, le-cken, tro-cken).
(3) Ein einzelner Vokal am Wortanfang darf künftig abgetrennt werden (O-fen, U-fer).
(4) Bei Fremdwörtern gelten in Zukunft neben den Trennungen, die der Herkunftssprache Rechnung tragen, auch die deutschen Trennungsregeln (bisher: Chir-urg; neu: Chir-urg/Chi-rurg; bisher: Päd-ago-gik, neu: Päd-a-go-gik / Pä-da-go-gik).
Quelle: Wissen.DE
Ich muss zugeben, dass ich viele Fehler machen 😀 Ich versuche aber meine Rechtschreibung zu verbessern.
Sie können ein Schnellkurs mit den 10 wichtigsten Regeln der Reform machen. Ausserdem gibt es auch ein Online-Diktat , in dem die Regeln der “Neuen Deutschen Rechtschreibung” gelten… Viel Spaß 😉